ökonomischer Zuschnitt eines Herjolfsnes-Kleides / cutting a Herjolfsnes dress economically
Geschrieben in Nähen am 25.09.2017 von Eva-Maria
Ich möchte heute jene Methode mit euch teilen, mit der ich meine Kleider für das späte 14. Jahrhundert zuschneide. Konkret geht es dabei um eine langärmelige Version des Herjolfsnes-Fundes Nr. 39 (Museum No. D10581). Wenn ihr wie ich nur 1,60 Meter hoch gewachsen seid, gibt es eine Möglichkeit, beim Zuschnitt des Kleides Stoff zu sparen und damit den Verbrauch auf nicht ganz 4 Meter (bei einer Webbreite von 140 cm) zu reduzieren. Was in Anbetracht der Kosten von handgewebten, pflanzengefärbten Stoffen nicht ganz uninteressant ist, oder? Die Sache hat allerdings mehrere Haken:
- Bei 140 cm Webbreite kann das Kleid lediglich knöchellang werden - für längere Kleider ist eine Überbreite des Stoffes nötig;
- Das Zuschnittschema klappt nur bei ungemusterten Stoffen in einer unauffälligen Webart (Leinwand bzw. Köperwebung), die keine sichtbare Stoff-/ Webrichtung haben.
- Es gibt keinen Spielraum für Fehler - es ist also ratsam, sich vor dem Zuschnitt alle Teile auf dem Stoff vorzuzeichnen um sicherzugehen, dass auch alles Platz hat.
Mit diesen Warnungen im Ohr kann's nun losgehen - hier ist das Schnittschema.
Today I'd like to share my method of cutting late 14th century dresses with you. Concretely, I am talking about a long-sleeved version of Herjolfsnes-Dress Nr. 39 (Museum No. D10581). If you, like me, only feature 1,60 meters of body height, there is a method of saving fabric when cutting the dress pannels and therefore reducing the overall fabric consumtion to 4 meters (with a fabric width of 140 cm). When thinking of the costs of handwoven, plant-dyed fabrics that sounds interesting, doesn't it? Still there are a few drawbacks:
- With a fabric width of only 140 cm the dress can solely be ankle-length - for longer dresses a broader fabric would be needed.
- The cutting layout only works with plain fabrics in an unobtrusive weave (linen or twill weave), that have no visible fabric/ weaving direction.
- There's no leeway for errors - I strongly recommend drawing all the pattern pieces first to check if they all fit onto the fabric before cutting.
Now, with these admonitions behind me - here's the pattern layout.