"wie man richtig nesteln macht" - Anleitungen zum Fingerschlaufenweben / "set your bovves upon your hands" - tutorials on fingerloop braiding

Geschrieben in Links am 09.01.2017 von Eva-Maria

Nestelbänder waren im (Spät)Mittelalter aus keinem Haushalt wegzudenken. Sie dienten zum Annesteln der Beinlinge an die Brouche, als Kleidungsverschluss, als Taschen- und Besteckaufhängung oder einfach nur dazu, Sachen zusammenzubinden. Für Almosenbeutel waren sie essentiell und wurden gerne auch als Verzierungen verwendet.

Nestelbänder konten aus Seide, Wolle oder Leinen gefertigt werden, mit Gold- und Silberfaden durchwirkt sein und in einer Vielzahl einfacher bis komplexer Muster gewebt werden. Wenn mehrere Nestelmacher/innen zusammenarbeiteten, konnten Bänder mit über 30 Schlaufen und eingewebten Segenssprüchen angefertigt werden. Noch weit bis ins 20. Jahrhundert wurden in Skandinavien Bänder dieser Art in Heimarbeit hergestellt, und Manuskripte aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, wie das "Tollemarch book of household" aus dem 15. Jahrhundert erzählen von der hohen Handwerkskunst.

In Nürnberg, wie zahlreichen südwestdeutschen Städten, ist die Tätigkeiten von Senkelmachern oder Nestelmachern u.a. in der Mendelschen Zwölfbruderstiftung nachweisbar. Durch die hohe Anzahl an Bändern, speziell in der süddeutschen Mode des 15ten Jahrhunderts, erlangte dieses Handwerk weite Verbreitung. Ich möchte euch meine Linksammlung zu diesem Thema präsentieren.

Quelle: Diu Minnezît

 

Laces of different kinds were essential in every (late) medieval household. They were used to fasten clothing, carry or decorate things or simply to hold stuff together. The art of lace making was a profession that had its place in most of the bigger cities of the time - sometimes even streets were named after the craftspeople that lived and worked there (like Soper Lane in London). Here's my link collection on the topic of lace making and fingerloop braiding.


Tutorials für Nestelbänder / Tutorials on fingerloop braiding