Die Geschichte vom Braunkäppchen - Teil 1 / how I became little brown riding hood - part 1
Geschrieben in Nähen am 10.11.2016 von Eva-Maria
Schon länger schwebte mir die Idee vor, aus dem Reststoff meines Herjolfsnes-Arbeiterkleides eine Gugel zu fertigen. Immerhin sprechen Schriftbelege* von einem kompletten Set von Kleidungsstücken, die aus demselben Stoff gemacht wurden. (Dieses Set wurden lt. Lehnart als „Robe“ bezeichnet - erst im 2. Drittel des 14. Jahrhunderts wandelte sich die Bedeutung vom 3 - 5teiligen Kleiderset zum langen Obergewand); Auch für meine Darstellung als Handwerkerin wäre es plausibel, den kostbaren Stoff, den meine mittelalterliche Persönlichkeit ggf. als Bezahlung erhalten hätte, bis zum letzten Fetzen zu verwenden. Nachdem ich mir die Bildquellen bzgl. Gugeln und deren Einsatzgebiet bzw. Trageweise von Frauen angesehen habe, entschied ich mich dafür, eine geknöpfte Gugel als Wetterschutz zu machen. Schnitttechnisch hab ich mich an das Schema des London-Fundes gehalten.
*Quelle: "Medieval Fabrications: Dress, Textiles, Clothwork, and Other Cultural Imaginings", Seite 128 gibt eine Regelung aus dem italienischen Siena (1277-1282) wider, wo die Anzahl der erlaubten Stoffmenge für eine komplette Robe "totam robbam" für eine Dame, bestehend aus Kleid, Überkleid und Mantel festgelegt wird.
Since I had some fabric left from my Herjolfsnes dress project, I decided to sew a new hood. After looking at pictural evidence and contemplating on which occasions and in which style women would have worn hoods, I decided to make a small buttoned hood after the pattern of the London find to use as travel wear and weather protection.