Von Schulen und Schecken - Teil 2

Geschrieben in Veranstaltungen am 07.03.2016 von Eva-Maria

Eine mutige Schülerin traute sich auch,
die Cotehardie anzuprobieren.

Nach dem erfolgreichen ersten Vortrag Mitte Jänner war vrouwen maere wieder in der Ferrarischule in Innsbruck zu Gast und durfte diesmal der dritten Klasse der höheren Lehranstalt für Mode einen Einblick in die Entwicklung der Kleidung im 14. Jahrhundert geben. Anhand anschaulicher Bilder von Manuskript-Illustrationen und Grabstatuen thematisierten Carmen & Eva-Maria die Trends in der Frauen- und Männermode im Spätmittelalter und gingen auf die textilen Unterschiede zwischen den Ständen, aber auch innerhalb eines Standes ein. Das erworbene Wissen um die Schnittgestaltung der Kleidungsstücke konnten die Schüler/innen dann gleich in der Praxis testen. Anhand von mitgebrachter rekonstruierter Kleidung wurden in der Gruppe folgende Fragen diskutiert:

  1. Warum bestehen die Schnitte primär aus Vier- und Rechtecken?
  2. Wieso sind die Ärmel mit Dreiecken erweitert?
  3. Wie unterscheidet sich die Form der Armkugel von modernen Schnitten?
  4. Wie wurden Knöpfe und Knopflöcher gefertigt?

So fand die Klasse heraus, dass die Gestaltung der Schnittmuster nicht primär modischen Aspekten geschuldet, sondern vielmehr eine Notwendigkeit war, die sich durch die damalige Webbreite und den ökonomischen Zuschnitt des wertvollen Wollstoffs ergab.

Unser Fazit: Es hat wieder unglaublich viel Spaß gemacht, unser Wissen und die Begeisterung für mittelalterliche Mode zu teilen.


Eva-Maria hilft bei der Analyse eines Kleides
Die 3. Klasse der Modeferrari mit Fachvorständin Gabriele Skach