Kategorie: Alltag
Erbrecht in Tirol
Geschrieben in Alltag am 13.01.2016 von Eva-Maria
Wie schon in Teil 2 meiner Serie zum Bauernleben erwähnt, brachte der spätmittelalterliche Bevölkerungsrückgang die bäuerliche Bevölkerung in eine bessere 'Verhandlungsposition' gegenüber den Grundherren. Anstatt nur als Lehen vergeben zu werden, wurden Höfe beispielsweise vererbbar. Bei der Vererbung des Besitzes entwickelte die bäuerliche Bevölkerung verschiedene Strategien. Bei der Realteilung, die vor allem in Vorarlberg, im westlichen Tirol (Oberinntal z.B. auch Ötztal, Außerfern und Vinschgau), in der südlichen Steiermark und im Burgenland vorherrschte, wurde das Erbe auf alle (männliche...
dar under ein weiches bette lac
Geschrieben in Alltag am 03.01.2016 von Eva-Maria
Bettwäsche im Tirol des ausgehenden 14. Jahrhunderts Über die Ausprägung von Bett und Bettwäsche existieren zahlreiche Bildbelege, zumeist zu biblischen Themen oder als Illustrationen in zeitgenössischen Romanen. In Bilddatenbanken findet man diese gerne unter folgenden Suchworten: Geburt Mariens, Johannes, Jesu oder anderer Heiliger Tod Mariens oder diverser Heiliger Judith und Holofernes sowie weitere alttestamentarische Paare Heilige Elisabeth und ihre Wundertaten Heilung Kranker Traum des Nebukadnezar sowie Visionen Hl. Nikolaus beschenkt die drei Jungfrauen Ver...
Sonderfall Tirol - Bauern entscheiden mit
Geschrieben in Alltag am 02.01.2016 von Eva-Maria
Nachdem ich im letzten Blogpost die Situation der Bauern generell behandel habe, möchte ich nun auf die Stellung des Bauernstandes in Tirol eingehen. Im Gegensatz zu den restlichen Gebieten des Habsburger-Reiches waren die Bauern in Tirol traditionell mit Mitspracherecht ausgestattet und dadurch freier als ihre Standesgenossen in anderen Gebieten. Es ist nicht ganz klar, wie sich diese Eigenständigkeit entwickelt hatte, es gab jedoch einige äußere Einflüsse, die den Aufschwung des Bauernstandes begünstigten. Im 14. Jahrhundert entstand die schweizerische Eidgenossenschaft. Das Beispiel freier...
Alltag und Arbeit der ländlichen Bevölkerung im Mittelalter
Geschrieben in Alltag am 21.12.2015 von Eva-Maria
Wer sich mit dem Leben der Menschen im Spätmittelalter beschäftigt, kommt über das Verständnis der sozialen Stände nicht herum. Die ländliche Bevölkerung bildete dabei die Basis der Ständezwiebel, die durch die Produktion von Agrargütern Einfluss auf alle anderen Stände (Bürger, Adel, Klerus) hatte und deren Wohlergehen daher für die Mächtigen durchaus von Bedeutung war. Nicht umsonst wurde der Bauernstand in zeitgenössischen Quellen gerne als "Fuß" der Gesellschaft bezeichnet, der alle anderen Glieder nährt und stützt. Will man also wissen, wie der Alltag der ländlichen Bevölkerung ausgesehen...